In Teil 1 haben wir uns mit dem Tränen-/Feuchtigkeitsfilm beschäftigt. Seiner Zusammensetzung und seinen Aufgaben. In Teil 2 ging es um Ursachen für Tränen-/Feuchtigkeitsfilmstörungen, die zu einem trockenen Auge führen können und in Teil 3 um die klinischen Symptome des trockenen Auges.
In Teil 4 geht es um die Diagnostik des trockenen Auges.
Die Untersuchung des trockenen Auges
Um den Tränenfilm zu beurteilen verwendet man zwei Tests:
- Schirmer-Tränen-Test (STT)
- Tränenfilmaufrisszeit
Der Schirmer-Tränen-Test beurteilt die wässrige, mittlere Phase des Tränenfilms, beurteilt also die Tränen- und Nickhautdrüse.
Die Untersuchung wird vor allen anderen Untersuchungen am Auge durchgeführt.
Starker Lichteinfall und auch Manipulationen am Auge regen die Tränenproduktion an verfälschen die Werte nach oben, der Einsatz von Medikamenten wie Mydriatika und Lokalanästhetika verfälschen den Wert nach unten.
Nach einer Minute wird das Ergebnis abgelesen. Der physiologische Wert liegt zwischen 15 und 25 mm/Minute.
Liegt der Wert unter 10 mm/Minute ist dies hochverdächtig und liegt der Wert sogar unter 5 mm/Minute gilt es als diagnostisch sicher, das ein trockenes Auge vorliegt.
Tränenfilmaufrisszeit
Im Anschluss an den STT wird die Tränenfilmaufrisszeit bestimmt. Man gibt eine färbende Flüssigkeit, z.B. Fluoreszein auf das Auge und wartet auf den Zeitpunkt, wo der Tränenfilm aufreisst. Dies beobachtet man durch einen Kobaltbaufilter.
Der physiologische Wert liegt bei 15 - 20 Sekunden. Ein zu frühes Aufreissen geht einher mit einer mangelnden Haftung des Tränenfilms. Hält so ein Zustand länger an, ruft er chronische Reizungen der Augenoberfläche hervor. Der STT kann trotzdem normal verlaufen. Die Erkrankung wird dann als funktionale Keratokonjunktivitis sicca bezeichnet.
Tschüss und bis bald
Susanne Gnass