Chemische Kastration Rüde

Suprelorinchip

Die chemische Kastration beim Rüden führt zu einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit und der Dämpfung der testosteronabhängigen Verhaltensweisen. Die Rüden sind anschließend wieder voll zuchtfähig.

Zum Einsatz kommt ein Hormonimplantat (GnRH-Antagonist). Dieses ist ca. 2,3 x 12 mm groß und wird ähnlich wie der Mikrochip unter die Haut appliziert. Dies erfolgt üblicherweise zwischen den Schulterblättern, manchmal auch in der Nabelgegend.

Einmal appliziert wird das Medikament vom Körper langsam abgebaut und setzt gleichmäßig das GnRH-Hormon frei. Am Anfang führt dies zu einer verstärkten Ausschüttung von Testosteron (ca. 2-3 Wochen), das Testosteronabhängige Verhalten tritt verstärkt auf. Nach 6-8 Wochen aber haben sich die Hoden um etwa ein Drittel verkleinert und die Wirkung des Medikaments hat voll eingesetzt. Aus diesem Grund sind die Rüden auch noch bis zu 120 Tage lang zeugungsfähig. 

Die Wirkung hält je nach Implantat und Hund mindestens 6-12 Monate an. 

Die chemische Kastration beim Rüden eignet sich insbesondere um:

  • Prüfung von Wesens- und Verhaltensänderungen durch den Wegfall von Testosteron. So lässt sich abgrenzen, ob eine operative Kastration sinnvoll ist oder der Rüde einfach besser erzogen werden muss. 
  • Hat man mehrere Rüden, kann man testen, welchen Einfluss die Kastration auf die Rangordnung und das Verhalten im Rudel hat.
  • Viele junge Rüden erleben ihre Sexualität sehr intensiv und leiden darunter. Sie sind für Erziehung kaum ansprechbar. Hier kann die Behandlung helfen, den Rüden über diese Zeit zu bringen ohne ihn kastrieren zu müssen.
  • Da die Hoden deutlich kleiner sind, ist die Operationswunde auch entsprechend kleiner, wenn man während der Behandlung kastriert.