Allopurinol

Wirkstoffgruppen

Allopurinol, rein
Allopurinol, rein

Chemisch-Pharmakologische Eigenschaften

Allopurinol (1H-Pyrazolo(3,4-d)pyrimidin-4-ol), Summenformel C5H4N4O gehört zur Gruppe der Pyrazolpyrimidine und ist ein geschmacksloses, weisses Pulver mit schwachem Geruch. Allopurinol ist in Wasser und Alkohol nur sehr schlecht löslich.

Allopurinol wird als Alternative zu den Antimonpräparaten Megluminantimonat und Natriumstiboglukomant zur Leishmaniosebehandlung eingesetzt.

Allopurinol kann oral verabreicht werden, und sein Einsatz bedarf nicht, wie bei den  Antimonpräparate, ständiger, mitunter wochenlanger täglicher tierärztlicher Betreuung. Es ist gut verträglich.

Pharmakologischer Wirkungsmechanismus

Im Säugetier

Allopurinol und sein Metabolit Oxypurinol hemmen die Xanthinoxidase, die die Oxidation von Hypoxanthin über Xanthin zu Harnsäure katalysiert. Allopurinol vermindert damit die Bildung von Harnsäure. Die Stoffwechselendprodukte sind die besser wasserlöslichen und besser nierengängigen Harnsäurevorstufen Hypoxanthin und Xanthin. Daher wird Allopurinol in der Humanmedizin u.a. bei Gicht und Hyperurikämie eingesetzt.

In Leishmanien

Allopurinol ist ein Analog des Hypoxanthins, das vom Parasiten selektiv in Allopurinol-ribonukleosid-5'-phosphat metabolisiert wird. Nach Aminierung wird dieser Metabolit in ein ATP-Analog überführt, das in RNA eingebaut werden kann. Dies führt zu Störungen der Proteinsynthese und damit zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Parasitenvermehrung.

Resistenzbildung

Eine Resistenzentwicklung bei Leishmanien gegen Allopurinol ist nicht bekannt.

Dosierungen

Die Patienten sollten von Therapiebeginn an auf mögliche Nebenwirkungen des Harntrakts (Xanthinurie, renale Mineralisation, Urolithiasis) überwacht werden (Torres 2016a).

Leishmaniose Hund

Folgende orale Dosierungsvorschläge findet sich in der Literatur:

  • 20 mg/kg 1 × täglich während 3 Monaten bis Jahre (Gothe 1997a)
  • 10 mg/kg 1 × täglich während 30 Tagen mit einer Diät, damit die Nierenfunktion aufrechterhalten wird. Führt zur Besserung der klinischen Symptome. Obwohl das Serumprotein hoch bleibt, normalisiert sich die Albumin/Globulin-Ratio (Liste 1995a)
  • 10 mg/kg 1 × täglich führt nach 2 - 6 Monaten zu einer Verbesserung der klinischen Symptome. Die Dosis reicht nicht aus, um die Parasiten zu eliminieren; auch nicht nach einer Langzeitbehandlung (Cavaliero 1999a).
  • 5 mg/kg 3 × täglich während mindestens 2 Monaten führt zur Verbesserung der klinischen Symptome. Die Hunde werden asymptomatisch, der Antikörpertiter sinkt, aber die Leishmanien werden nicht eliminiert (Vercammen 1995a).
  • 10 mg/kg 2 × täglich oral während mind. 6 Monaten in Kombination mit 50 mg/kg Megluminantimonat 2 × täglich subkutan während 4 Wochen

Urat-Urolithiasis Hund

Folgende orale Dosierungsvorschläge findet sich in der Literatur:

  • 7 - 10 mg/kg 3 × täglich zur Prävention und Auflösung. Das Ziel ist die Verkleinerung der Urat: Creatinin-Ratio um 50% (Plumb 1999a; Kraft 1999a)
  • Prävention: 10 - 20 mg/kg täglich (Plumb 1999a)
  • Auflösung: 30 mg/kg/Tag aufgeteilt in 2 - 3 Dosen täglich (Plumb 1999a)
  • Alkalinisierung des Harns (bis pH 6,5 - 7): 10 mg/kg Allopurinol 3 × täglich; zusätzlich eine Diät mit tiefem Puringehalt während dem ersten Monat, dann 10 mg/kg 1 × täglich (Allen 1993a; Plumb 1999a). Dosisreduktion bei Nierenpatienten (Plumb 1999a).

Urat-Urolithiasis Katze

Folgende orale Dosierungsvorschläge findet sich in der Literatur:

  • 9 mg/kg pro Tag (Plumb 1999a)
  • 3 mg/kg 3 × täglich (Kraft 1999a)

Präparate

Derzeit sind in Deutschland keine veterinärmedizinischen Medikamente verfügbar, die Allopurinol enthalten.

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Zuletzt bearbeitet

Mai 2021

 

Foto Allopurinol rein: Rillke, CC BY-SA 3.0 creativecommons.org via Wikimedia Commons

 

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