Die Vitalwerte, auch Vitalzeichen sind die mit unseren Sinnen wahrnehmbaren und prüf- oder messbaren Lebensfunktionen eines Lebewesens.
Die Vitalwerte spielen eine wichtige Rolle bei Notfällen, um eine schnelle Einschätzung zu den lebenswichtigen Körperfunktionen zu bekommen. Jeder Tierbesitzer sollte die Vitalwerte seines Tieres kennen und prüfen, bzw. messen können.
Ergänzt werden die Vitalwerte von weiterer Diagnostik, durch Sie oder den Tierarzt.
Verunfallte oder schwer kranke Tiere reagieren instinktiv und wollen sich vielleicht gegen Untersuchungen wehren. Manchmal sind Zwangsmaßnahmen nötig.
Gemessen wird die rektale Körperinnentemperatur mit einem digitalen Fieberthermometer, andere Messmethoden funktionieren nicht zuverlässig. Achten Sie bei der Anschaffung auf eine möglichst schnelle Messung.
So messen Sie die Temperatur:
Die gemessene Temperatur kann sowohl nach oben (Fieber) als auch nach unten (Untertemperatur) von den Normalwerten abweichen. Die Kerntemperatur von Hunden und Katzen liegt zwischen 38 - 39° C. Jede Abweichung nach oben wie nach unten sollte kritisch hinterfragt werden. So haben jüngere oder kleinere Tiere und Tiere nach starker körperlicher Aktivität eher eine etwas höhere Temperatur, größere Tiere manchmal eine etwas niedrigere Temperatur.
Die Atmung versorgt den Körper mit Sauerstoff. So prüfen Sie die Atmung:
Hunde haben zwischen 10-40 Atemzüge pro Minute. Je kleiner der Hund, umso schneller die Atmung.
Hecheln ist keine normale Atmung und wird nicht gezählt.
Der Puls ist die spürbare Auswirkung des Herzschlags. Dieser pumpt das Blut rhythmisch in die Gefäße, das sich dann bis in die kleinsten Kapillaren verteilt. Diese Druckwelle wird als Puls bezeichnet und wird bei Hunden und Katzen an der Innenseite des Oberschenkels gemessen. Dort verläuft relativ mittig der Oberschenkelinnenspalt und in ihm die Oberschenkelarterie Arteria femoralis.
Fühlen Sie mit den Fingerspitzen von Zeige- und/oder Mittelfinger die Arterie. Zählen Sie die Pulsschläge für 15 Sekunden und multiplizieren sie mal 4. So erhalten Sie die Minutenangabe.
Fühlen Sie den Puls im Notfall nicht, halten Sie sich nicht zu lange mit dem Aufsuchen der Arterie auf sondern prüfen Sie die weiteren Vitalzeichen.
Bei den Schleimhäuten prüfen wir die kapilläre Rückfüllzeit (KFZ) und die Farbe und Feuchtigkeit der Schleimhäute. Dies erlaubt Rückschlüsse auf den Blutdruck und damit den Kreislauf sowie die Sauerstoffsättigung des Blutes und den Flüssigkeitshaushalt.
Die kapilläre Rückfüllzeit dauert längstens 2 Sekunden:
Eine gesunde Schleimhaut ist hellrosa, feucht, glatt und glänzend. Alle Abweichungen deuten auf Störungen im Kreislauf hin (Farbe wird bläulicher und dunkler) oder spiegeln Krankheitsprozesse wider.