Kalzium (Ca) ist ein Elektrolyt. Es ist zu 98% in den Knochen enthalten und sorgt für deren Stabilität. Es ist darüber hinaus bei der Blutgerinnung und der Muskelkontraktion von Bedeutung.
Kalzium wird mit der Nahrung über den Dünndarm aufgenommen. Kalziumhaltig sind:
Kalzium wird ausgeschieden über:
Der Kalziumhaushalt wird reguliert durch Aufnahme aus dem Dünndarm, Einbau oder Demineralisation aus den Knochen und Ausscheidung über die Nieren. Dabei spielt das in der Nebenschilddrüse gebildete Parathormon eine zentrale Rolle. Trotz Einfluss vieler exogener Faktoren, z. B. einer schwankenden Zufuhr der Mineralstoffe, kann die Homöostase durch dieses Regulationssystem lange aufrechterhalten werden.
Kalzium wird sehr eng reguliert! Ein Kalziumwert außerhalb der Norm sollte auch bei geringfügiger Abweichung immer verifiziert werden.
Kalzium wird über eine Blutuntersuchung kontrolliert. Im Blut kommt das Kalzium in drei Fraktionen vor:
Routinemäßig wird das proteingebundene Kalzium im Serum bestimmt.
In der Routinediagnostik wird im Serum meistens das proteingebundene Kalzium ermittelt. Es ist leicht zu bestimmen und wird von der Präanalytik wenig beeinflusst. Allerdings wird seine Konzentration im Serum vom Totalprotein, insbesondere dem Albumin beeinflusst. Ein Abfall der Albuminkonzentration bewirkt damit eine Erniedrigung des Serumkalziums.
Ionisiertes Kalzium wird direkt von Parathormon und Calcitriol gesteuert. Damit ist das ionisierte Kalzium ein besserer Indikator des biologisch aktiven Kalziums. Bei Störungen des Kalziumhaushalts ist es sensitiver als das proteingebundene Kalzium, aber die Präanalytik ist sehr aufwendig. Ionisiertes Kalzium kann nur bestimmt werden, wenn es unter Luftabschluss genommen wird.
Erkrankung/Ursache
Folge
Hyperparathyreoidismus, sekundärer
Hypokalzämie
Idiopathische Hypokalzämie
Blut-Ca ↓, Parathormon ↑ = Ca-Absorption im Darm ↑, Ca-Reabsorption in Niere ↑, bei länger andauernder Problematik = Ca-Abbau aus Knochen, stetiger Ca-Abfall im Blut führt zu neurologischer Übererregbarkeit
Leberzirrhose
Albuminsynthese ↓ = Gesamt-Ca ↓, ionisiertes Ca bleibt normal, gleichzeitig Vitamin-D-Mangel → Ca-Retention
Nebennierenrinden-Hyperplasie (Glukokortikoidgabe)
Kortisol hemmt intestinale Ca-Absorption, ↑ renale Elimination, Kortisolüberschuss begünstigt Osteoporose
Niereninsuffizienz, chronische
Glomeruläre Filtrationsrate ↓, P-Retention, daher P im Serum ↑, Bildung von Komplexen mit freiem Ca = Hypokalzämie, Parathormon ↑ = Verlust der Knochenmasse = Osteomalazie/Rachitis
Nephrotisches Syndrom
Proteinurie führt zum Verlust des Vitamin-D-bindenden Proteins, daher niedrige 1,25-(OH)-Konzentration im Serum/Plasma.
Vorsicht: Ca und Parathormon können im Normbereich sein!
Pankreatitis, akute
Tumoren mit osteoblastischen Metastasen
Mamma-, Prostata-, Bronchial- und Schilddrüsenkarzinome bewirken eine Remineralisierung des Skeletts; Ca und P im Serum ↓, AP ↑ = „hungry bones syndrome“
Unterversorgung (nutritiv)
↑ Parathormon-Sekretion → Mobilisierung von Kalzium aus den Knochen und ↑ Aufnahme aus dem Darm → langfristig Demineralisation der Knochen → Knochendeformation, v. a. der Röhrenknochen und andere Veränderungen des Skelettsystems, sog. „Gummi-Kiefer“
Vitamin-D-Mangel
Vitamin D ↓ → Resorption des mit Nahrung aufgenommenen Ca ↓, Ca im Serum ↓ → Parathormon ↑ (Ca-Absorptionsstörung, Vitamin-D-Mangel, Malabsorption)
Erkrankung/Ursache
Folge
Hyperparathyreoidismus, primärer
Adenom oder Hyperplasie der Nebenschilddrüse, seltener Karzinom, Ca-Absorption ↑, da 1,25-(OH)-Vitamin-D-Synthese ↑, induziert durch Parathormon
Hyperthyreose
Parathormon und 1,25-(OH)-Vitamin-D sind innerhalb der Referenz. Selten.
Morbus Addison
Mangel an Glukokortikoiden → ↑ intestinale Ca-Absorption, ↓ renale Ausscheidung
Neoplasien mit Ausschüttung von PTH-related Protein (PTH-rp; PTH = Parathormon)
Parathormon ±, PTH-rp ↑ (Analbeutel- karzinom, Lymphom)
Überversorgung (nutritiv)
Seltener.
Kalzifizierungen im Gewebe, Ulzera im Magen und Störungen der Muskelkontraktionen → Tetanie; massiv gestörter Knochen-stoffwechsel, v. a. Röhrenknochen und ↑ Kalziurie
Vitamin-A-Überdosierung
Knochenresorption = Ca ↑, Parathormon und 1,25-(OH)-Vitamin-D im Normbereich.
Achtung: Katzen sind viel anfälliger als Hunde!
Vitamin-D-induzierte Hyperkalzämie
Nicht regulierte vermehrte Umwandlung von 25-(OH)-Vitamin-D in 1,25-(OH)-Vitamin-D in Makrophagen der Granulome; im Serum/Plasma 1,25-(OH)-Vitamin-D ↑, Parathormon ↓
Kennen Sie einen Hund der schlecht aufstehen kann und unsicher läuft oder einen Hund mit Handicap?
ToeGrips, kleine Gummiringe die Hunden auf die Krallen aufgezogen werden, geben sofortigen Halt und Zutrauen. Ein ebenso einfaches wie geniales Produkt für alle gangunsicheren Hunde, älteren Hunde und Hunde mit Handicap.
Juni 2021
Bitte beachten Sie auch den Disclaimer/Haftungsausschluss am Ende der Seite.